Unvermutet finde ich auf einer Tour durch das Oderbruch ein besonderes Bauernhaus in einer der kleineren Städte aus der Hugenottenzeit.
Äußerlich deutet nichts auf das kleine Zimmer im Obergeschoss. Ich bin seit langer Zeit der erste, der das Haus betritt. Es ist voller Spinnweben, die Dinge liegen wild umher. Ich finde Hinweise auf den letzten Bewohner des Hauses. Er muss seit einiger Zeit schon nicht mehr hier wohnen. Vielleicht ist er unverhofft verstorben. Die Familiengeschichte liegt offen herum. Fotos, Kontoauszüge und sogar der Wein, den der Herr gekeltert hat, ist noch in den Glasballons. Sie sind noch verkorkt.
Als ich ins Obergeschoss komme, kommen noch mehr Spinnweben. Ich vermute nichts Besonderes, doch dann komme ich in ein kleines Zimmer im Dachboden, das voller Fotos hängt. Es sind nicht irgendwelche Fotos, sondern die Fotos von nackten Frauen, teilweise mit Haaren umklebt. Der Bewohner hatte offenbar ein Lustzimmer hier oben. Auf Wäscheleinen hängt Unterwäsche in Tüten, auf dem Bett sind Puppen verstreut, von der Decke bröckelt der Putz.
Hier ein paar Bilder vom Haus des Lüstlings