Wehre, Wehre, Wehre - Aufbruch in Jena

Am Himmelfahrtswochenende beschloss ich, mit einem guten Freund die Saale mit dem Kajak unsicher zu machen. Bis jetzt kenne ich nur die ruhigen Gewässer hier oben im Norden und die Saale sollte ein wenig wilder sein. Man kommt schnell voran und die 54km erschienen am Ende sehr entspannt.

Ich selbst besitze ein Boot, für meinen Kumpanen haben wir bei Sea Sports in Jena (www.sea-sports.de) eins geliehen. Die sind ausgesprochen nett und haben uns ein nagelneues Prijon zur Verfügung gestellt, das gerade in den Verleih genommen wurde. Abgeholt werden sollten wir dann in Naumburg weiter südlich.

Die Tour beginnt sehr entspannt bei schönstem Wetter direkt in Jena und bringt uns direkt in die Stadt, erst ruhig und dann ein wenig schneller. Es folgt ein Wehr auf das nächste. Nicht immer haben die Verantwortlichen mitgedacht und die Bedürfnisse von Paddlern beim Bau bedacht. Die Treppen enden teilweise weit oberhalb der Wasserlinie, weshalb wir oft sehr weit nach unten reichen müssen mit den Booten. Die nette Dame, die ins später zurückfährt von Naumburg bestätigt dies. Beim Bau der Anlagen ist kein Know-How eingeflossen, wie diese am effektivsten zu platzieren wären.

Wunderschöner Fluss

Ruhig und doch schnell gleiten wir gen Norden. Die Strecke ist unglaublich schön, ist umrahmt von Bergen und Feldern. Immer wieder Wehre und Umtragen. Dessen muss man sich unbedingt bewusst sein. Die Strecke ist voller Umtragestellen. Wem das nichts ausmacht, der wird mit einem landschaftlich reizenden Erlebnis belohnt. Und dazu kann man sich manchmal einfach treiben lassen. Die Strömung erledigt den Rest.

Burgen und Weinberge

Nach einer Übernachtung auf dem Campingplatz Saalerastplatz bei Dobritschen kommen wir an Weinbergen und Burgen vorbei. Die Burg Saaleck z.B. ist ein Wunderschöner Anblick vom Wasser aus. Dicht danach folgen Felsformationen und Stromschnellen. Ein paar Mal streift man danach die ICE Strecke Berlin- München. Jetzt kommt Kultur. Das Gradierwerk Bad Kösen liegt an der Strecke. Bad Kösen selbst ist mit seinem eigenwilligen Konstrukt eines Stangenwerkes, das eine Saline betrieb. Die Holzbalken übetragen die Kraft bis zum Schacht hinauf vom Fluss unten.  Sowas habe ich bisher noch nirgends in dieser Größe gesehen. Das Gradierwerk ist ebenfalls sehenswert.

Naumburg

Da Bad Kösen eigentlich schon ein Ortsteil von Naumburg ist, sind wir fast am Ziel. Die Tour ist definitiv eine Empfehlung. Wer mal etwas schnellere Gewässer als die nördlichen Flusslandschaften mit dem Kayak befahren will, ist hier richtig. In 2 Tagen richtig gut zu schaffen, kann die Tour auch beliebig erweitert werden. Ab Naumburg ist dann auch Schiffsverkehr auf der Saale. Im Sommer kann die Saale übrigens nicht mehr mit dem Faltboot befahren werden. Der Mai war hier noch gerade so hinreichend vom Pegel. Man muss sehr aufpassen, dass man nicht über Steine schrammt.

Hier ein paar Eindrücke der Tour:

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