Nach einem lustigen Abend im gut gefüllten Restaurant des Gasthof zum grünen Baum, setzen wir am Ostersonntag unsere Wanderung fort. Wir gehen die Dorfstraße entlang und überqueren die Bahngleise. Der Weg führt über eine große Wiese in den Wald. Es regnet, es ist kalt und wir sind die einzigen, die jetzt durchs Land streifen.
Nicht weit von Ringenwalde kommen wir mitten im Wald an einem alten Steinbruch vorbei. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die "Feldsteinpackung" zugunsten ergiebigerer Gebiete am Werbellinsee aufgegeben. Überall liegen Steine herum. Auch die mehr als 100 Meter lange Bruchkante ist unter dem Laub noch zu erahnen. Wir wandern weiter und kommen in den winzigen Ort Libbesicke - eine Lichtung im Wald mit nicht mehr als 6 Häusern. Davon die meisten private Ferienhäuser. Ein Auto parkt auf der Wiese am Dorfeingang. Ein älter Mann, der eben noch etwas vor seinem Grundstück zu tun hatte, verschwindet schnell wieder hinter dem hohen, blickdichten Zaun. Wie hat Daniel es so treffend gesagt: Wenn noch mal die Pest in Deutschland ausbrechen sollte, bist du in Libbesicke sicher. Ein vergessener Ort.
Ganz in der Nähe liegt der Libbesicke See. Wir verlassen den Wanderweg für ein Stück, um am Seeufer weiterzugehen. So wenig ausgetreten wie der Uferweg ist, scheinen auch im Sommer kaum Leute hier zu sein. Dabei ist es ein herrlicher See zum baden. Wir gehen weiter in Richtung Lübelowsee. Kurz vor Ahlimbsmühle steigt der Weg an und durch den Kiefernwald sehen wir eine riesige Wüstenlandschaft. Trotz des heftigen Regengusses wollen wir wissen, was man hier mit einem so hohen Elekrozaun gesichert hat. Wir zweigen ab und gehen am Zaun entlang, bis wir eine Infotafel sehen. Aha, nur eine Sandgrube, die renaturiert wird. Ein Schwanenpaar ist hier schon heimisch geworden und zieht aufgeregt Kreise um sein Nest. Wir überqueren die Hauptstraße in Ahlimbsmühle und sind gleich wieder raus aus dem Ort.
Die letzte Etappe des Weges führt uns durch einige Siedlungen - Großer Eichwerder, Kleiner Eichwerder, Petersdorfer Siedlung - alle direkt am Lübesee oder nicht weit davon entfernt. Der Lübbesee hat eine sehr gute Wasserqualität. Wahrscheinlich auch, weil er nur von Booten mit Elektromotor befahren werden darf. Wir kommen an wunderschönen Häusern vorbei, von alten Seevillen bis zu Ferienhäusern im Bauhausstil ist alles dabei. Die Stege sind fast alle privat und abgesperrt, doch ab und zu kann man auch ganz offiziell ans Wasser. Nach einer sehr langen Strecke am Ufer entlang, führt der Weg in ein Waldstück. Menschen mit Hunden kommen uns entgegen, ein untrügliches Zeichen dafür, dass wir schon fast in der Stadt sind. In Templin verlassen wir die Uckermärker Landrunde voerst - durchgefroren, aber glücklich - und freuen uns auf wärmeres Wetter für die nächsten Etappen.